Du bist ein Gott, der mich sieht. Sagt Hagar.
Hagar ist eine Frau. Sie ist auch eine Magd und eine Geflüchtete. Sie ist schwanger - ungefragt und ungewollt. Sie ist erschöpft und verzweifelt. Sie liegt am Boden, ihre Wangen sind nass von den Tränen - da nähert sich eine Gestalt. Zart, wie ein Wind, kaum zu erkennen und sagt
"Wo kommst du her und wo willst du hin?"
Worte wie eine Umarmung.
Nun sitzen die beiden dort, am Boden. Halten die Stille aus und die Tränen und das, was nicht gewollt ist. In der Zwischenzeit entsteht etwas. Ein Hoffen, ein Getröstet-sein. Dann sagt Hagar diese Worte: Du bist ein Gott, der mich sieht. Der zarte Wind neben ihr steht langsam auf. Macht sich auf den Weg.
Ein Engel?
Willkommen im Jahr 2023. Gesegnet von Gott. Angesehen. Ganz und gar.
Ihre/ eure Pastorin Kristin Köhler