Fotoworkshop Johanneskirche

Nachricht Empelde, 27. Mai 2014
workshop
Eines der Bildfenster in der Johanneskirche

Im Fotoworkshop wird die Johanneskirche ins richtige Licht gerückt

Als vor 50 Jahren die Johanneskirche in Empelde errichtet wurde, entstand bewusst ein schlichter Bau, eine Halle mit kleinen Fenstern, roten Klinkermauern, Beton an der Empore und einer sichtbaren Holzkonstruktion unter dem Dach. „Das sollte auch an die Lagerkirche in einer früheren Munitionsfabrik erinnern, in der die Flüchtlinge in Empelde nach dem zweiten Weltkrieg Gottesdienst feierten“, erklärte Rolf Hesse am letzten Wochenende den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eines Fotoworkshops. Hesse übernahm den historischen Part des Workshops – der Fotokünstler Uwe Stelter aus Hannover den kreativen Part. Er ermutigte die 13 Jugendlichen und Erwachsenen bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen, aus verschiedenen Perspektiven und Abständen in der Kirche und auch vormittags bei einem Gang durch den Ort viele Fotos auszuprobieren. „An dem grünen Hochhaus an der Berliner Straße stand zum Beispiel auf einem Balkon ein roter Sonnenschirm. Das war ein tolles Motiv, ebenso wie der Kontrast zwischen modernen Häusern und den alten Fachwerkhöfen im alten Ortskern“, sagte Martina Kremeike-Kaatz. Sie hatte die Idee zu einem „Click und walk durch die Gemeinde“ aus dem Kloster Marienwerder mitgebracht. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Kirche gehört der Workshop in eine Reihe von Jubiläumsveranstaltungen. Am zweiten Tag des Workshops stellten alle Teilnehmer 25 bis 30 Aufnahmen als Auswahl vor, aus diesen wurden jeweils drei gewählt, die in einer Ausstellung zusammengefasst werden. Diese wird am Samstag, 21. Juni, um 15 Uhr, im Gemeindezentrum der Johannesgemeinde in der Hallerstraße 3 in Empelde eröffnet und wird für vier Wochen zu sehen sein. Einen Eröffnungsgottesdienst zum 50-jährigen Jubiläum feiert die Gemeinde am Sonntag, 17. August, um 10 Uhr. Es folgen zwei Vorträge, einmal zur Geschichte der Heimatvertriebenen am Donnertag, 21. August, 19.30 Uhr und am Donnerstag, 11. September, zum alten Kirchspiel Ronnenberg und der jungen Johanneskirche, ebenfalls um 19.30 Uhr. Die Johannesgemeinde entstand nach dem zweiten Weltkrieg. Im Ort bestand eine Kapellengemeinde. Die erste Kapelle, so berichtete Rolf Hesse, wurde im Jahr 1543 eingeweiht, 1842 wurde diese in der Stille Straße ersetzt, 1943 wurde sie durch Bomben beschädigt. Flüchtlinge lebten nach Ende des 2. Weltkriegs auf dem Gelände der früheren Munitionsfabrik. In einer Halle feierten evangelische und auch katholische Christen ihre Gottesdienste. 1951 dann wurde aus beiden Gemeinden – der Kapelle und der Lagergemeinde – eine Kirchengemeinde gebildet. „Eigentlich sollte die neue Kirche nahe an der Kapelle gebaut werden, aber die Grundstücksverhandlungen waren schwierig. Und so entschied man sich dafür, dort zu bauen, wo der Ort gerade auch wuchs“, erklärte Hesse. 1963 wurde der Grundstein für Kirche und Gemeindezentrum gelegt. 1,3 Millionen D-Mark kostete das Vorhaben für das die Gemeinde 100000 Mark an Spenden sammelte. Am 20. Dezember 1964 folgte die Einweihung.