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Jahresbericht Diakonieverband Hannover-Land

Nachricht Ronnenberg, 25. Mai 2015
Jahresbericht
Diakoniepastor Harald Gerke und Kirchenkreissozialarbeiterin Andrea Schink stellten den Jahresbericht 2014 aus dem Diakonieverband Hannover-Land in Ronnenberg vor.

Großer Beratungsbedarf in der Kirchenkreissozialarbeit

Diakonieverband Hannover-Land stellt Jahresbericht vor: Zusammen besser leben.

„Im Bereich der sozialen Arbeit ist die Zusammenarbeit für den Diakonieverband Hannover-Land notwendig, um sich angemessen und auch erfolgreich für die Nöte anderer Menschen einzusetzen“, machen Diakoniepastor Harald Gerke und Geschäftsführer Jörg Engmann im neuen Jahresbericht deutlich: Zwischen Ehren- und Hauptamtlichen, Zusammen mit Sozialpartnern und in den Kommunen und in der Region Hannover, Gemeinsam mit den Kirchengemeinden und diakonischen Einrichtungen in den Kirchenkreisen.

Ein Schwerpunkt ist im Berichtsteil der Kirchenkreissozialarbeit das zehnjährige Bestehen von Hartz IV. Insbesondere das schwierige Antragsverfahren ist für viele Ratsuchende eine Belastung. Vielseitige Anträge, dreißigseitige Bescheide, die ständig aktualisiert werden und laufende Änderungen bereiten allen Beteiligten Stress – den Ratsuchenden sowie den Mitarbeitenden in den Behörden und der Diakonie. Hierzu Kirchenkreissozialarbeiterin Andrea Schink aus Ronnenberg: „Im Gesetz steht – für Arbeitssuchende – doch auch Menschen die in Vollzeit arbeiten, in Elternzeit sind, Kranke oder Schwangere müssen sich an das Jobcenter wenden, wenn das Geld nicht zum Leben reicht. Die Zuständigkeiten verwirren viele Menschen.“
Der Verwaltungsaufwand ist immens 16-seitige Grundanträge, Extraformulare für Kinder, Arbeitgeberbescheinigungen und anderes.
Bewilligungs-, Änderungs- oder Aufhebungsbescheide, Anhörungen zu Rückforderungen und vieles mehr sind schwer zu verstehen. „Viele der Ratsuchenden sind damit überfordert und können die Berechnungen nicht nachvollziehen“, so Schink. Hier besteht großer Erklärungsbedarf.

Im Jahr 2014 wurden in der allgemeinen Sozialberatung und der Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung Ronnenberg 206 Haushalte in 474 persönlichen Gesprächen beraten. Mit über 50% machten die sozialanwaltlichen Fragen den Schwerpunkt aus, gefolgt von Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatungen.
67% der Haushalte bekam Leistungen nach dem SGB II. Davon gab es aber in jedem sechsten Haushalt auch Erwerbseinkommen, welches jedoch nicht zum Leben ausreicht. Das belegt, dass Geringverdienende zur Gruppe der Armutsgefährdeten gehören, genau wie Alleinerziehenden Haushalte, Haushalte mit Migrationshintergrund. Jeweils ein Viertel der beratenen Haushalte waren Haushalte mit Migrationshintergrund oder Alleinerziehende, 63% der Haushalte hatten Kinder.

Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu stärken, ihnen durch die bürokratischen Hürden zu helfen ist nicht nur in der Kirchenkreissozialarbeit im Diakonieverband Hannover-Land zentrales Anliegen sondern ebenso in der sozialen Schuldnerberatung. Hier ist für die Ratsuchenden die gute Vernetzung der Dienste hilfreich. Beratungen finden sowohl in Ronnenberg als auch in Barsinghausen statt.

Text und Foto: André Lang, Diakonieverband