Gemeindeversammlung der Bördedörfer Barsinghausen

Nachricht Hohenbostel, 23. September 2022

Regional und vor Ort: Wie sich die Gemeindearbeit weiterentwickelt

Wie entwickelt sich die Kirchengemeinde Bördedörfer Barsinghausen, seit zum Neujahr 2018 die Thomas- und Alexandrikirchengemeinde fusionierten? Welche Angebote gibt es? Wie hat sich die Corona-Pandemie ausgewirkt? Und wie geht es weiter, wenn ab dem kommenden Jahr die regionale Zusammenarbeit verstärkt wird? Das waren einige von vielen Fragen, auf die der Kirchenvorstand der Gemeinde zusammen mit Pastorin Elke Pankratz-Lehnhoff Antworten gab in einer Gemeindeversammlung am Mittwoch, 21. September in der Thomaskirche. Moderiert wurde der Abend von Elke Hartebrodt-Schwier von der Gemeindeberatung der Landeskirche Hannovers. Sie hatte zuvor schon das Klausurwochenende des Kirchenvorstandes (KV) begleitet und konstatierte, dass in den Bördedörfern die Entwicklungen sehr ähnlich wie in der gesamten Landeskirche sind. Die Gemeinden werden kleiner, weil die Zahl der Bestattungen und der Austritte die Zahl der Taufen und der Eintritte übersteigt. So zählten beide Gemeinden noch 2017 2035 Mitglieder, jetzt sind es 1784, wie Elke Pankratz-Lehnhoff berichtete. Positiv entwickelten sich zurzeit die Taufzahlen - vor der Pandemie gab es 9 Taufen, in 2021 waren es 17 und im laufenden Jahr schon über 20. "Viele Feiern wurden in der Pandemie verschoben und sogar Verstorbene wurden teils ohne Trauerfeier bestattet, weil keine Trauergemeinde zusammenkommen konnte", bemerkte die Pastorin. Die Gemeinde sei kleiner geworden, aber an Ideen mangele es nicht und sie freute sich zusammen mit dem KV über gelungene Feste und Veranstaltungen, die Begegnungen und Gemeinschaft ermöglicht hatten.

Über die Finanzen der Gemeinde berichtete Uwe Engler. Die Gemeinde erhalte Zuweisungen der Landeskirche, die im Zeitraum von 2023 bis 2028 jedes Jahr um 2 Prozent sinken werden. Derzeit erhält die Gemeinde noch 46600 Euro. Hinzu kommen Einnahmen aus Vermietungen und Verpachtungen und der Erlös aus dem Verkauf des alten Gemeindehauses in Bantorf. "Die genauen Auswirkungen auf unsere Finanzen bleibt abzuwarten, aber wir werden auch weiterhin auf Spenden und das freiwillige Kirchgeld angewiesen sein", machte er deutlich.

Zwei Friedhöfe gehören zur Kirchengemeinde. Diese müssen kostendeckend arbeiten und dürfen nicht bezuschusst werden. Gabriele Fütterer und Manuela Seiffert haben die Entwicklung der Friedhöfe im Blick und berichteten über die gute Nachfrage nach Baumbestattungen. So gäbe es Überlegungen, diese Bestattungsform zu erweitern. Wenn Gräber ungepflegt seien, würden die Angehörigen zunächst angeschrieben. "Von uns aus können wir keine Pflege veranlassen", betonten sie auf Nachfrage aus der Gemeindeversammlung.

Über das Gemeindeleben und die Zusammenarbeit mit den drei Kindertagesstätten informierten Esther Bruns, Nicole Meisel und Ingrid Lütkebohmert. "Unser Gemeindeleben ist sehr lebendig und macht Spaß", sagte Esther Bruns und dankte den Aktiven in der Gemeinde für ihrer Unterstützung, zuletzt zum Beispiel beim Binden einer neuen Erntekrone. Nicole Meisel freute sich über die gute Zusammenarbeit mit dem neuen Chorleiter, Sindre Seim Gulbrandsen. Der Chor probt weiterhin jeden Donnerstag um 20 Uhr im Gemeindehaus in Hohenbostel und freut sich über neue Stimmen. Die Organist*innenstelle der Gemeinde ist weiterhin vakant. Erfreuliches konnte Ingrid Lütkebohmert über die drei Kindertagesstätten im Gemeindebereich mitteilen. Die Kitastiftung, die bisher nur zugunsten der beiden Kitas aus der alten Thomasgemeinde tätig wurde, darf nun auch den Bantorfer Kindergarten Pusteblume unterstützen.

Der neue Planungszeitraum für den ganzen Kirchenkreis von 2023 bis 2028 bringt auch Veränderungen im Stellenplan mit sich. Die Region Barsinghausen muss zum Beispiel eine ganze Pfarrstelle einsparen - sobald ab 2023 ein Pastor, eine Pastorin die Region verlässt. "Das heißt für uns in der Region, dass wir schauen, wie wir diese Reduzierung kompensieren, um weiterhin attraktive und lebendige Gemeinden vor Ort zu gestalten. Dafür entwickeln wir zurzeit ein Konzept, in vielen Sitzungen und Gesprächen", erklärte Saskia Röhrkaste, die Gemeinde im Regionsvorstand vertritt. Denn: sollte die Region kein Konzept bis Ende dieses Jahres vorlegen, werde pauschal gekürzt und die Stelle falle dort weg, wo zuerst eine Vakanz entsteht. "Wir wollen stattdessen über die Entwicklung informieren und die Stimme der Gemeindemitglieder hören. Das Gemeindeleben vor Ort darf nicht brach liegen", sagte sie und verwies auf positive Erfahrungen mit der regionalen Zusammenarbeit zum Beispiel mit dem Programm der "Bunten Tüte" für Kinder oder regionale Angebote für Konfirmand*innen und Jugendliche. "Sagen Sie uns, was ihnen wichtig ist, damit wir es aufnehmen können", appellierte sie an die Versammlung. Auch in den nächsten Ausgaben der "Glocke" wird weiter über die Regionalisierung informiert. Vielleicht auch mit einem Fragebogen, über den Anregungen formuliert werden können - so eine Idee aus der Versammlung.

Fotos und Text: Freitag