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KKT 24.8.2018

Nachricht Weetzen, 27. August 2018

Diakonie aus Barsinghausen informiert auf dem Kirchenkreistag

Im Januar bildet sich ein neuer Kirchenkreistag. Am Freitag, 24. August, fand nun die vorletzte Sitzung des Gremiums in seiner sechsjährigen Amtszeit statt. In der Versöhnungskirchengemeinde in Weetzen hörten die Delegierten im ersten Teil Berichte aus dem Verein für Gemeindediakonie Barsinghausen. Joachim Richter als Vorstand des Vereins ging kurz auf die Geschichte ein. 1902 wurde der Verein unter der Nr. 3 in Barsinghausen eingetragen. Schon im Jahr 1889 wurde eine Gemeindeschwester angestellt. Im Verein sind alle Kirchengemeinden Barsinghausens, der Kirchenkreis, die Klosterkammer, die Stadt Barsinghausen institutionelle Mitglieder, hinzukommen wenige Einzelmitglieder. Der Verein ist Träger verschiedener diakonischer Einrichtungen. Das Marienstift mit der Tagespflege, die Diakonie-Sozialstation Barsinghausen-Ronnenberg und eine neue Tagespflege in Empelde, der Petrushof und künftig auch das geplante stationäre Hospiz zählen dazu.

Siggi Lott, die Leiterin des am 1. Oktober 2010 eingeweihten Petrushofs in Barsinghausen, stellte die Arbeit dieses sozialpsychiatrischen Zentrums mit Tagesstrukturstätte für 15 Personen, einem Wohnheim für 23 Personen und einer Praxis für Ergotherapie vor. Mittlerweile hat der Petrushof auch fünf Wohnungen im Stadtgebiet angemietet, in denen betreute Wohngemeinschaften gebildet werden. In der "Bügeley" in der Hans-Böckler-Straße kann Arbeit geübt werden - inklusiver der Kontakte zu den Kunden, die Wäsche zum Bügeln vorbeibringen.

"Unserer Bewohner leiden ja unter chronischen Erkrankungen. Sie lernen, mit der Erkrankung umzugehen. Wichtig ist das Umfeld. Wir versuchen, 'miteinander' zu leben, wie in einer Familie", erklärte Siggi Lott. Dazu gehörten auch Kontakte nach "außen", in die Kirchengemeinde, zu Nachbarn.

Superintendentin Antje Marklein berichtete in Weetzen über die Arbeit des Kirchenkreisvorstandes (KKV) seit Februar 2018, der vorherigen KKT-Sitzung. Zur Vorbereitung auf den Übergabebericht des KKV, den dieser am 16. November in der letzten KKT-Sitzung dieser Amtszeit vorlegen will, bat sie die Anwesenden um ihre Themen und Stichworte, die auf jeden Fall im Bericht vorkommen sollten. Der KKV begleitete in den letzten Monaten die Kirchenvorstandswahl und die Bildung der daraus folgenden Gremien. Zuletzt wurden die drei Regionalvorstände gebildet. Personalfragen sind ein weiterer Schwerpunkt. Mit Ute Clemens nimmt am 30. September eine neue Pastorin den Dienst in Egestorf auf. Diakonin Katrin Wolter wechselte ebenfalls in die Region Barsinghausen, nachdem die schulnahe Jugendarbeit in Gehrden als Projektstelle auslief. Anja Marquardt wird zum 1. Oktober in Gehrden als Diakonin auf einer halben Stelle beginnen. Offen ist weiterhin die Besetzung der Pfarrstelle in Großgoltern und Stemmen. Eine Probedienststelle für diese Stelle wurde vom KKV beantragt.

Hilfreich für die Arbeit im KKV ist die Vorbereitung einiger Fachthemen in den Ausschüssen des KKT. "Hier wird eine gute Vorarbeit geleistet, so dass meist aus den Ausschüssen gut vorbereitete und beschlussreife Vorlagen in den KKV kommen. So kann auf dieser Grundlage der KKV verantwortliche Entscheidungen fällen beziehungsweise die Entscheidungen des KKT vorbereiten", führte Antje Marklein aus.

Aus ihrer Sicht alarmierend entwickeln sich die Kirchenmitgliedszahlen. Im Jahr 2017 verlor der Kirchenkreis insgesamt durch Wegzüge, Austritte und Todesfälle rund 900 Gemeindemitglieder, in der Zeit von 2011 bis 2017 waren es über 4300 Mitglieder. "In Pfarrstellen gerechnet wären das 1,5 Pfarrstellen, die uns rein rechnerisch in sechs Jahren verloren gegangen sind", erklärte sie. Einen allgemeinen Rückgang verzeichnen die Gemeinden bei Konfirmationen, Taufen und Beerdigungen - nur bei Trauungen gibt es einen leichten Positiv-Trend. Aus ihrer Sicht, so die Superintendentin, müssten Überlegungen stärker die kirchenfernen Gemeindemitglieder in den Blick nehmen. "Wir können wir sie neu für ihre Kirche begeistern? Diese Frage wird uns auch weiter im KKV und im KKT und den Kirchenvorständen beschäftigen".

Regionale Zusammenarbeit

Reinhilde Martens (Region Ronnenberg), Alfred Staats (Region Gehrden-Wennigsen) und Annette Kuban (Barsinghausen) berichteten im KKT über den Stand der regionalen Zusammenarbeit.

In der Region Ronnenberg bildete sich 2013 der Kirchengemeindeverband Ronnenberg ohne die Wettberger Johannes-der-Täufer-Gemeinde. "Wir wollten in kleinen Schritten gehen. Das hat sich bewährt. Ich fühle mich mittlerweile auch in Empelde oder in Ronnenberg zu Hause", sagte die Weetzenerin Martens. Im Laufe der Jahre wurde die Anzahl der regionalen Gottesdienste erhöht. Zwei Chöre bildeten sich - Cantus Ronnenberg als Projektchor und der Chor Cantate als Seniorenchor. "Beide Chöre haben eine hohe, integrierende Wirkung", sagte sie. Aber auch die Familienfreizeit aus Empelde, der Weltgebetstag oder Friedensgebete werden regional angenommen. Das Lutherjahr 2017 habe die Zusammenarbeit weiter gestärkt. "Wir empfinden den Kirchengemeindeverband mittlerweile als Bereicherung".

Alfred Staats nannte eine Reihe von Beispielen, in der die Region zusammenarbeitet - vor allem in der Kinder- und Jugendarbeit mit regionalen Angeboten, aber auch in der Ausbildung von jugendlichen Teamern oder von Babysittern. Eine Ordnung für den Konfirmandenunterricht wurde für die Region entwickelt. Es gibt regionale Dienstbesprechungen, Gottesdienste für die ganze Region, aber auch für die Teilregionen Gehrden und Wennigsen, auch Tauffeste oder Passionsandachten gehören dazu.

Aus der Arbeitsgemeinschaft (AG) der Barsinghäuser Kirchengemeinden berichtete Annette Kuban. Vor 15 Jahren wurde die AG bereits gebildet. Seitdem haben sich regionale Gottesdienste bewährt. Neu hinzugekommen ist jetzt der Reformationstag oder auch ein Literaturgottesdienst, den die Petrus- und Mariengemeinden in den Sommerferien im Bücherhaus am Thie feierten. "Es gibt eine gute Zusammenarbeit im Konfirmandenunterricht. Geplant ist eine gemeinsame Freizeit für alle Konfis und demnächst findet ein regionaler Konfirmandentag statt", erklärte sie. Ein Thema sei die bessere Vernetzung der Pfarrbüros. Insgesamt sei die regionale Zusammenarbeit auf einem "stabilen, guten Weg".