Spiritueller Arbeitseinsatz in Volkenroda

Nachricht Volkenroda, 12. September 2018

Spiritueller Arbeitseinsatz im Kloster Volkenroda

Was gibt meinem Leben Sinn? Wohin soll mich mein Lebensweg führen?

Diesen und anderen Fragen widmeten sich acht Jugendliche aus der Kirchenregion Gehrden-Wennigsen in einem spirituellen Arbeitsseminar im Kloster Volkenroda.

„Ora et labora“ – bete und arbeite. Dies war das Motto, unter dem die Teilnehmenden an zwei Wochenenden auf die Suche nach möglichen Zielen für den weiteren Lebensweg gingen. Zwischen schwerer körperlicher Arbeit und dem besinnlichen Klosterleben war es besonders für die Abiturientinnen und Abiturienten eine Möglichkeit sich auf die eigenen Wünsche zu konzentrieren und dem Alltag entfliehen zu können. Unter der Leitung von zwei Studierenden der Religionspädagogik und Sozialer Arbeit (Daniel Moldenhauer und Maksym Buchwald) und dem Diakon Martin Wulf-Wagner gestalteten die Jugendlichen das Klostergelände und nahmen an den Gebetszeiten des Klosters teil. In mehreren Arbeitseinsätzen wurde gerodet, geschleppt und gebaut – das Ergebnis wurde dankend angenommen: eine neue Feuerstelle und ein Ort für Andachten und Erlebnispädagogik, die von den Kinder- und Jugendgruppen des Klosters genutzt werden sollen. Auf diese Arbeit sind sowohl die Teilnehmenden, als auch die Leiter des Seminars stolz. „Das Feedback der Klostergemeinde war sehr positiv, bestimmt werden wir auch in Zukunft solche Freizeiten anbieten können“, so Martin Wulf-Wagner. Die Idee für das Konzept entstand vor etwa einem Jahr, als die Konfirmandenfreizeit der Kirchenregion Gehrden-Wennigsen zum zweiten Mal im Kloster Volkenroda stattfand und man in Gesprächen begann, die bereits erfolgreiche Kooperation weiter auszubauen. Das Ziel war es einen spirituellen und attraktiven Ort zu schaffen – sowohl für Konfirmanden, als auch für ältere Jugendliche – um sich mit den Fragen des Lebens zu beschäftigen. Das um 1131 gegründete Zisterzienserkloster schafft mit der ältesten noch erhaltenen Zisterzienser-Klosterkirche Deutschlands und dem Christus-Pavillon der Weltausstellung EXPO 2000 einen weiten Spagat zwischen altertümlicher Klostertradition und der Modernen. Heute wirkt die ökumenische Kommunität der Jesus-Bruderschaft im Kloster Volkenroda. Hier finden neben den klassischen Gottesdiensten auch Kunst- und Kulturveranstaltungen statt, es werden Tagungen abgehalten und in Räumen der Stille kann man auch einen Ort zur Einkehr finden. Somit bietet das Kloster auch für Jugendliche vielfältige Möglichkeiten zur Orientierung und mit diesem Seminar auch zum Austausch zwischen Schülern, Studierenden und bereits arbeitenden.

Jugendliche und Klosterleben – was auf den ersten Blick nach einer eher untypische Freizeit aussieht, ist vielleicht genau das, was junge Menschen in einer Zeit der Globalisierung und der gesellschaftlichen Diversität brauchen: sich auf das Wesentliche konzentrieren und zur Ruhe kommen.

Martin Wulf-Wagner