Konferenz in Räumen der Liberalen Jüdischen Gemeinde in Hannover

Nachricht Hannover, 21. August 2025

Zu Gast in der Liberalen Jüdischen Gemeinde in Hannover

Eine besondere Konferenz erlebten die Hauptamtlichen des Kirchenkreises am Mittwoch, 20. August. Sie besuchten die Liberale Jüdische Gemeinde in der Fuhsestraße in Hannover-Stöcken. Begrüßt wurde die Gruppe von Alisa Bach, der Gründerin der Gemeinde. Sie sprach im ersten Teil der Konferenz in den Räumen der jüdischen Bibliothek über jüdisches Leben in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg. Außerdem öffnete sie im Synagogenraum den Toraschrein, in dem die Torarollen der Gemeinde aufbewahrt werden.

"Wenn wir demnächst unser Neujahrsfest feiern, dann wird der Vorhang weiß sein, weil es ein besonderes Fest ist. Weiß ist die einzige liturgische Farbe im Judentum", erklärte sie. Nach einer Kaffeepause informierte dann Prof. Dr. Ursula Rudnick, die Beauftragte für Kirche und Judentum in der Landeskirche Hannovers, über den gewandelten Blick der christlichen Theologie auf das Judentum - von der Lehre der Verachtung hin zu einer Theologie des Respekts. "Wir sind im Dialog weiter gekommen. Christentum und Judentum sind wie zwei Geschwister. Das zeigt sich auch in der neuen Verfassung der Landeskirche Hannovers, die sich ganz klar gegen Antisemitismus positioniert", betonte sie und warb für verschiedene Projekte und Angebote, die das Wissen und den Dialog zwischen Kirche und Judentum stärken. 

Fotos und Text: Freitag

„In Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft – Gemeinsam gegen Antisemitismus“

Ursula Rudnick stellte in der Konferenz auch das Projekt „In Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft – Gemeinsam gegen Antisemitismus“ der Landeskirche Hannovers vor. Gemeinden, die sich an dem dreijährigen Projekt beteiligen, verpflichten sich, jährlich drei Aktivitäten im Rahmen des Projekts durchzuführen. Nach Abschluss der Aktivitäten erhalten sie eine Urkunde und ein Signet, das sichtbar an der Kirche oder dem Gemeindehaus angebracht werden kann. Das Projekt wurde in diesem Jahr gestartet, es ist aber auch möglich, dass interessierte Gemeinden noch 2026 einsteigen.

mehr zum Projekt und den Teilnahmemöglichkeiten: