Ein großartiges Projekt geht leider zu Ende – und dennoch war SoSoSchu ein großer Gewinn für alle Beteiligten
Das Bundesmodellprojekt "Sozialräumliche soziale Schuldnerberatung für Senior:innen" (SoSoSchu), das von 2022 bis 2025 an zehn Standorten, einer davon der Diakonieverband Hannover-Land, bundesweit die Erprobung sozialräumlicher Beratungsansätze für Senior:innen mit Schulden ermöglicht hat, ist seit August 25 in der aktiven Beratungsphase beendet. Das Projekt wurde aus Mitteln des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz gefördert
Dem Projekt war einige mediale Aufmerksamkeit zuteil geworden: Radio, TV, Printmedien berichteten immer wieder an einzelnen Standorten mit Interviews der Beraterinnen oder zum Teil der Betroffenen.
Die Ergebnisse des Pilotprojetes lassen sich sehen: aus der Evaluation des iff ergibt sich, wie sinnvoll dieser neue Ansatz mit der aufsuchenden Arbeit, der Gemeinwesenorientierung und dem Zusammenwirken von Sozialberatung und Schuldnerberatung ist; wie Menschen erreicht werden, die ansonsten ohne Hilfe geblieben wären.
Aus diesen Erfahrungen hat die Diakonie Deutschland Handlungsempfehlungen abgeleitet, sodass vielleicht der eine oder andere Träger in Zusammenarbeit mit den Kommunen eine Verstetigung dieses gewinnbringenden Ansatzes verfolgen kann.
Denn klar ist, dass ältere Menschen bei finanziellen Problemen eine besondere Herangehensweise benötigen, die die altersbedingten Einschränkungen und Besonderheiten berücksichtigt. Eine gute Kooperation mit möglichst vielen Netzwerkpartner:innen, ein höheres Zeitkontingent pro Beratung, gute Schulung und Vorbereitung der Beratungskräfte und ein geduldiger, motivierender Dialog mit Senior:innen helfen, besseren Zugang zur Zielgruppe zu finden, und werden in den meisten Fällen zur Auflösung von extremen Problemlagen führen. Die Zusatzkosten dieser sozialräumlichen sozialen Beratung werden sich durch erheblich reduzierte Folgekosten bei Überschuldung für die Kommunen beziehungsweise Kostenträger auszahlen.
Die Handlungsempfehlungen sowie den Evaluationsbericht finden Sie hier: