"Mein Herz schlägt für Kirche und Gemeinde"
Sonntag, 7. Dezember, 2. Advent, 15 Uhr: Feierlicher Einzug in die Michaeliskirche in Ronnenberg. Gottesdienst mit Abschied und Entpflichtung von den Aufgaben als Superintendentin, denn Antje Marklein geht in den Ruhestand. Eine Zäsur für die 66-Jährige und auch für den Kirchenkreis, denn seit Anfang 2014 war Antje Marklein hier tätig. Über 40 Jahre arbeitete sie dann im kirchlichen Dienst. 1985 begann sie mit ihrem Vikariat in Nienburg. „Ich bin immer noch leidenschaftlich gern Pastorin. Mein Herz schlägt für Kirche und Gemeinde. Als Superintendentin war ich nicht mehr jede Woche im Predigtdienst. Meine Aufgabe sah ich darin, für Mitarbeitende die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass sie die Botschaft von Gottes Liebe in die Gemeinden tragen können. Der Kirchenkreis ist aus meiner Sicht ein ‚Ermöglicher‘, dass die Gemeinden ihre Arbeit gut tun können, auch angesichts sich verändernder Strukturen“, erklärt sie im Gespräch. Und dass sich die Strukturen verändern, das ist unbestritten im Rückblick auf die Zeit in Ronnenberg, aber auch auf die Jahrzehnte davor.
Als junge Pastorin teilte sie sich 15 Jahre lang eine Pfarrstelle mit ihrem Mann Steffen Marklein in Uthlede-Wulsbüttel. In der Zeit wurden auch die drei Kinder geboren. „Dort erlebten wir eine lebendige Dorfgemeinde mit vielen Predigtorten und gut besuchten Gottesdiensten. Wir konnten hier sehr viel ausprobieren und uns einbringen, machten Angebote für Kinder und Familien. Hier funktionierte noch eine Dorfgemeinschaft. Wenn jemand starb, war selbstverständlich aus jedem Haus jemand bei der Trauerfeier dabei“, erinnert sie sich an die Berufsanfänge. Danach erlebte sie eine große Stadtgemeinde mit über 6000 Gemeindemitgliedern in der List in Hannover. Die Aufgaben änderten sich – hin zur Organisation von Stadtteilangeboten, der Teilnahme am Runden Tisch gegen Rechts oder des interkulturellen Weihnachtsfestes. Bildungsarbeit kam hinzu mit Erwachsenen, Konfirmandinnen und Konfirmanden. In das Kirchengebäude wurden Gemeinderäume eingebaut – heute plant die Gemeinden in Großgoltern ähnliches mit ihrer Kirche. Antje Marklein übernahm die Geschäftsführung des Kirchenvorstandes.