Infoveranstaltung zu kirchlichen Friedhöfen

Nachricht Ronnenberg, 08. Mai 2019

"Zukunft Friedhof"

Auf Einladung der Landeskirche Hannovers haben am Samstag, 27. April im Gemeindezentrum in Wettbergen von 09.00 Uhr bis 15.30 Uhr über 20 Ehrenamtliche aus Kirchengemeinden der Kirchenkreise Laatzen-Springe und Ronnenberg an der neuen Tagungsreihe ‚Zukunft Friedhof‘ der Landeskirche Hannover teilgenommen.

Superintendentin Antje Marklein, Ronnenberg, begrüßte die Anwesenden aus den Kirchengemeinden und die Vertreterinnen und Vertreter des Landeskirchenamtes, die diese Fortbildungstagung inhaltlich vorbereitet haben. Marklein bedankte sich, auch im Namen von Superintendent Detlef Brandes, Kirchenkreis Laatzen-Springe, für das hohe ehrenamtliche Engagement und die viele liebevolle Arbeit, die in den kirchlichen Friedhöfen steckt. „Das wird in Visitationen in den Kirchengemeinden spürbar und deutlich“, so Marklein in ihrer Begrüßung.

Martin Lahmsen, Landeskirchenamt, führte durch die Tagung. Mit drei Impulsvorträgen und anschließenden Arbeitsgruppen wurden von den Teilnehmenden Herausforderungen benannt und konkrete Lösungswege diskutiert, wie kirchliche Friedhöfe zukunftsfähig gestaltet werden können. Der erste Impulsvortrag von Ulrike Wolf, Haus kirchlicher Dienste, befasste sich mit der Frage der Nachhaltigkeit und wie Biodiversität auf kirchlichen Friedhöfen erreichen kann. Dabei spielen Art und Auswahl von Bäumen wie auch die Blumenauswahl auf den Gräbern eine entscheidende Rolle. Die Eiche gibt zum Beispiel über 700 Insektenarten eine Heimat, die Esche nur einem Drittel davon. Eine Blumenwiese auf dem Friedhof, Insektenhotels und Nistkästen fördern die Biodiversität.

Der zweite Impulsvortrag von Dr.-Ing. Manfred Venne befasste sich mit der nachfrageorientierten Neuausrichtung von Friedhöfen. Dabei spielten Aspekte wie, Veränderung der Bestattungskultur und Friedhofsentwicklungsplanung, eine besonders Rolle. Erika Marten, Landeskirchenamt, benannte Durchschnittszahlen der 983 kirchlichen Friedhöfe in der Landeskirche Hannovers. Der Anteil der Urnenbestattungen ist von 11 % der Gesamtbestattungen im Jahr 1990 auf 48 % im Jahr 2015 gestiegen, die Sargbestattungen im gleichen Zeitraum von 89 % auf rund 52 % gesunken.

„Der Kirchenkreis Laatzen-Springe mit seinen Friedhöfen entspricht genau dieser Durchschnittsentwicklung der Landeskirche“, sagt Marten. Nicht nur die Frage der veränderten Angebote von Bestattungsformen auf den Friedhöfen werde dadurch deutlich, sondern auch die Frage von entstehenden Überhangflächen und der Gestaltung von freien Flächen zwischen den Grabstätten. Mit dem dritten Impulsvortrag führte Martin Lahmsen, Landeskirchenamt, in die konkrete Umsetzungsphase über.

Im Ergebnis waren sich alle Beteiligten einig: Wir brauchen mehr Austausch und eine Fortsetzung solcher Veranstaltungen, denn wir wollen kirchliche Friedhöfe als Ort der Trauer, der Begegnung, der Ruhe und Besinnung und der Verkündigung erhalten.

Fotos und Text: Richter

Workshop.
Ulrike Wolf aus dem Haus kirchlicher Dienste bei dem Impulsvortrag über Biodiversität auf Friedhöfen.
Oliver Hesse leitet einen der Workshops.