Seminar für Freiwillige in der Flüchtlingshilfe

Nachricht Barsinghausen, 05. März 2019

Spielerisch neue Erfahrungen machen und Verhalten hinterfragen

Der Gemeindesaal der Mariengemeinde hat sich am 22. und 23. Februar 2019 in einen Schulungsraum verwandelt. 14 Teilnehmerinnen im Alter von 17 bis 80 Jahren aus verschiedenen Herkunftsländern (Iran, Irak, Syrien, Armenien, Afghanistan, Spanien, Deutschland) haben an dem Kompetenztraining von Trainer Andreas Sedlag (AS-COURAGE) teilgenommen. Die Fortbildung wurde von der Freiwilligen Akademie Niedersachsen gefördert. Für die Organisation waren Dagmar Täger, Petra Beuse (Willkommen in Basche) und Sabine Freitag (Kirchenkreis Ronnenberg) verantwortlich. Themen der Fortbildung waren interkulturelle Kompetenz, Kulturschock, Integration, Motivation nach Frederick Herzberg, die Bedürfnispyramide nach Alfred Maslow, das Modell der Welt nach Alfred Korzybski und die Analyse von unterschiedlichen Verhaltensmustern. Zu Beginn lernten sich alle beim Spiel “Kulturentausch” kennen. Jeder brachte einen Gegenstand mit, der ihm wichtig und wertvoll ist oder mit dem er etwas verbinden kann und stellte diesen vor. Alle Gegenstände wurden auf einer roten Decke gesammelt: dort lagen ein Fächer, ein afghanisches Hochzeitskleid, ein Kalender, Bücher, ein Hahn, Socken, ein Stück Brot, ein Kuscheltier, ein afghanisches Lexikon, Tücher, eine Bürste, die Lieblingsfarbe, interkulturelle Broschüren und ein Fotoapparat. So kam man ganz zwanglos ins Geschichten erzählen und jeder erfuhr sehr persönliche Dinge des anderen. Anschließend gab es den Film 300 Worte Deutsch zu sehen.

Alle Teilnehmerinnen waren immer in Bewegung, so wurde zum Beispiel als Gehirn-Jogging mit Bällen jongliert. Bei einem anderen Spiel mussten verschiedene Gegenstände mittels eines Rohres mit Schnüren von den Teilnehmerinnen in einen Eimer befördert werden. Es war immer wieder ein schönes Miteinander zu spüren; alle waren hoch konzentriert und engagiert mit dabei – echte Teamarbeit. So konnte jede Teilnehmerin spielerisch neue Erfahrungen machen und das eigene Verhalten hinterfragen. Es wurde deutlich, wann sich jede einzelne in ihrer Komfort-, Lern- oder Panikzone befindet. Das Gelernte ist ein großer Gewinn für die weitere ehrenamtliche Tätigkeit der Teilnehmerinnen. Sie konnten neue Kraft und Ideen für ihren weiteren Einsatz mitnehmen. Auch der gemeinsame Austausch der unterschiedlich gesammelten Erfahrungen war sehr bereichernd. Eine Fortbildung die alles umfasste: Theorie, Spiel, Unterhaltung, Begegnung und sogar kulinarische Köstlichkeiten.

Das nächste Treffen des Willkommenskreises ist am Donnerstag, 7. März, 19 Uhr im Gemeindehaus bei der Klosterkirche. Neue Interessierte sind herzlich willkommen.

Text und Fotos: D. Täger