Kinderkirchentage in Wennigsen

Nachricht Wennigsen, 10. April 2019

Jakobs Geschichte steht im Mittelpunkt

Was macht die Kinderkirchentage seit 26 Jahren zu einem erfolgreichen Angebot? 72 Kinder versammelten sich am Mittwoch, 10. April, zum Auftakt der Wennigser Kinderkirchentage in der Klosterkirche. "Vielleicht ist es die Kontinuität. Jedes Jahr in der ersten Woche der Osterferien finden die Kinderkirchentage statt. Einige Familien richten ihren Urlaub danach aus", lautet eine Erklärung von Diakon Martin Wulf-Wagner, der das Angebot als Berufsanfänger vor 26 Jahren ins Leben rief. Trotz Veränderungen in seiner Stelle konnten die Kinderkirchentage bleiben. Zur Kontinuität gehört sicher auch, dass die Kinder die Lieder kennen und dass sie wissen, dass sie in der Kirche eine Geschichte als Rollenspiel erleben und hinterher in Altersgruppen spielen, basteln und die Gedanken der Geschichte vertiefen. Viele der jugendlichen Teamerinnen und Teamer kommen aus dieser Tradition - sind früher als Kinder dabei gewesen. "In diesem Jahr sind wir ein sehr großes Team und besonders freut es mich, dass viele Hauptkonfirmanden dabei sind, die dann im Herbst an der Jugendgruppenleiterschulung teilnehmen", sagt Martin Wulf-Wagner.

Jedes Jahr erleben die Jungen und Mädchen eine andere biblische Erzählung. "In 26 Jahren wurden auch schon Geschichten wiederholt. Aber in diesem Jahr haben wir tatsächlich erstmals die biblische Erzählung von Jakob im Programm", berichtet der Diakon. Susanne Feldgen, die zurzeit im praktischen Jahr der Ausbildung zur Diakonin in Wennigsen arbeitet, brachte die Idee aus dem Studium mit. Sie schrieb auch das Theaterstück über die ungleichen Zwillingsbrüder Esau und Jakob, über den vom Vater erschlichenen Segen für den Zweitgeborenen Jakob, über dessen Flucht und Leben in Haran, über seinen Traum von der Himmelsleiter und dem Kampf am Fluss Jabbok. In einer Rahmenhandlung vertiefen die beiden Schafe Joma und Leila als Zwillingsschwestern, die Geschichte von Jakob und Esau. Vorbereitet für die nächsten beiden Tage, Donnerstag und Freitag, 11. und 12. April, ist bereits im Altarraum die Bühne für die Himmelleiter und auch Jakobs Kampf wird umgesetzt. Am Samstag, 13. April, ab 15 Uhr folgt dann der Abschluss mit einem Familiengottesdienst und Fest für alle Kinder und ihre Familien und Interessierte. Dann erleben die Gäste die Versöhnung Jakobs mit Esau und hören, was zur Versöhnung dazugehört, dass der erste Schritt oft nicht einfach ist. Dabei wird auch der Bogen von der alten Geschichte in die Lebenswelt der Kinder gespannt, die selbst erleben, wie sich Streit, vielleicht mit Freundinnen oder mit Geschwistern, anfühlt.

Fotos und Text: Freitag

Jugendliche spielen die Geschichte von Jakob, der von seiner Mutter Rebekka bevorzugt wird und mit einer List den Segen des Vaters erhält.
Der blinde Vater denkt, er hat Esau, den Erstgeborenen, vor sich. Doch es ist der jüngere Zwilling Jakob.
Jakob erhält den unumkehrbarenSegen anstelle des Erstgeborenen.
Ein Linsengericht für Esau, der erschöpft von der Jagd nach Hause kommt.