Visitation in Gehrden und Leveste

Nachricht Leveste und Gehrden, 11. November 2019

Engagement für die Dorfgemeinschaft zählt

Zwei Wochen dauerte die Visitation der Kirchengemeinde in Gehrden, in den dazu gehörenden Kapellengemeinden Lemmie, Redderse und Ditterke und in der Kirchengemeinde Leveste. Superintendentin Antje Marklein besucht Gruppen und Gremien, führt Einzelgespräche mit Mitarbeitenden im Haupt- und Ehrenamt und nimmt an weiteren Veranstaltungen teil, wie zum Beispiel ein Treffen der Levester Vereine in der ersten Visitationswoche. Weitere Fachbespräche zum Beispiel für Konfirmandenarbeit oder Jugendarbeit folgen noch

Am Sonntag, 3. November, berichtete die Superintendentin im Visitationsgottesdienst in der St. Agatha-Kirche Leveste von ihren Eindrücken aus diesen Besuchen im Ort. Sie dankte für die Offenheit der Levester und Levesterinnen, für die Einblicke und die intensiven Gespräche über gut gelungenes und auch Schwierigkeiten. Sie spüre in diesen Gesprächen eine große Verbundenheit mit der Kirche im Ort. Soweit sie es beurteilen könne, haben "Sie in Leveste zurzeit keine großen Sorgen. Zwar liegt ein häufiger Pastorenwechsel hinter Ihnen, aber die Vakanz wird aktuell gut versorgt durch Pastor Stalmann, und die vielen Ehrenamtlichen in der Gemeinde sorgen dafür, dass im Gemeindehaus Leveste viel los ist. Gespannt erwarten Sie Ihre neue Pastorin, Karin Spichale, die ab 1. Februar die Kirchengemeinde Leveste wieder mitversorgen wird", sagte sie in ihrer Ansprache. Sie lobte das vielfältige Engagement in der Gemeinde, in Kirche und Gemeindehaus, welches - so erlebe sie es gerade in den etwas kleineren Kirchengemeinden häufig - sich oft auch in Verbindung mit den Vereinen und Gruppen des Ortes zeige. "Da ist es manchmal zweitrangig, ob ich beim Levester Sommerfest oder beim Advent auf dem Thie für die Kirche oder den Sportverein mitwirke, der Dorfgemeinschaft tut es in jedem Fall gut. Und: das merken Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren: dass dieses Engagement sie erfüllt, dass sie viel selbst profitieren von dem, was sie da tun", so die Superintendentin, die der Gemeinde besonders ans Herz legte, auch einen Blick über den Tellerrand hinaus zu pflegen. "Fahren Sie doch mal zum Gottesdienst auf den Benther Berg – so wie die Menschen von dort auch zu Ihren schönen Konzerten in Ihrer Kirche kommen. So wie die evangelische Jugend im ganzen Kirchenkreis vernetzt ist – und das mit großem Erfolg – so können Sie Ihren Blick noch über Leveste hinaus weiten. Entscheidend ist am Ende nicht, zu welchem Kirchturm ich gehöre, sondern wo ich ermutigendes und kreatives Leben im Glauben mit anderen teilen kann. Ob in Gottesdiensten, Gemeindeveranstaltungen, in der Seelsorge oder in Gruppen".

Im Anschluss an den Gottesdienst, in dem Pastor Matthias Stalmann predigte, lud der Kirchenvorstand noch zu einem Kirchenkaffee in das Gemeindehaus ein.

Fotos und Text: Freitag

"Suchet der Stadt Bestes"

Der zweite Visitationsgottesdienst, in dem Pastor Wichard von Heyden predigte, fand am Sonntag, 10. November, in der Gehrdener Margarethenkirche statt. Auch hier sprach Antje Marklein ein Grußwort. Der Gehrdener Gemeinde legte sie ebenfalls ans Herz, über den Tellerrand der Kirchengemeinde zu schauen und Veranstaltungen und Gottesdienste in anderen Gemeinden wahrzunehmen. In den Gesprächen mit ihr seien auch Konflikte offen angesprochen worden. Gleichzeitig lobte sie die hohen Verbundenheit und das Engagement von Mitarbeitenden im Haupt- und Ehrenamt. Das Bibelwort "Suchet der Stadt Bestes" werde in Gehrden ernstgenommen. "Wie gut, dass Sie sich als Kirche einmischen in der Stadt. Ich nehme wahr, dass Sie um klare Entscheidungen ringen, etwa wenn es um Bäume auf dem Marktplatz geht oder um die Dauerbaustelle vor der Kirchentür. Ich bin beeindruckt von der Klarheit, mit der Sie auch politisch auftreten, zuletzt am 16. Oktober bei der Andacht an der jüdischen Gedenktafel. Gut, dass Sie sich für Frieden und Gerechtigkeit in der Stadt einsetzen und dass Sie aufstehen gegen Hass und Antisemitismus", lobte sie.