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Konferenz Dezember 2016

Nachricht Wettbergen, 14. Dezember 2016
reinbold
Professor Wolfgang Reinbold stellt weitere Materialien für den interreligiösen Dialog vor.

Die letzte Kirchenkreiskonferenz der Hauptamtlichen in diesem Jahr fand am Mittwoch, 14. Dezember, im Gemeindezentrum der Johannes-der-Täufer-Gemeinde in Hannover-Wettbergen statt. Inhaltlicher Schwerpunkt war nochmals das Jahresthema Interreligiöser Dialog. Als Referent ging Professor Wolfgang Reinbold auf die Frage „Was steht eigentlich im Koran?“ ein. Er ist Beauftragter für Kirche und Islam im Haus kirchlicher Dienste und im Vorstand des Vereins "Haus der Religionen" in Hannover. In seinem Vortrag ging er auf die Bedeutung des Koran ein und auf einzelne Verse aus Suren ein, die häufig zitiert werden, wenn es um das Verhältnis von Islam zum Christentum geht – um Gemeinsamkeiten, aber auch Gegensätze. „Der Koran ist ein Buch aus einer Hand, anders als die Bibel, die ja eine Büchersammlung über einen langen Zeitraum ist. In ihm steht das unmittelbare Wort Gottes“, erklärte er. Fragen der Auslegung und des Verstehens seien eher für Gelehrte relevant – es gehe in der Glaubenspraxis eher um das richtige Rezitieren von auswendig gelernten Suren. Eine große Differenz zum Christentum sei die Dreieinigkeit von Gott, Geist und Jesus Christus. „Im Islam gibt es nur einen Gott. Jesus ist zwar dort auch ein Gesandter Gottes, aber nicht sein Sohn“, betonte Wolfgang Reinbold. Jesus sei auch nach dem Koran nie gekreuzigt worden, sondern von Gott zu ihm erhoben worden (Sure 4, 157). Aufrufe zur Gewalt gegen Andersgläubige, wie sie oft in der Auseinandersetzung aus Sure 2, 190-192 („Tötet sie, wo immer ihr sie antrefft…“) gesehen werden, blieben auch in der islamischen Welt nicht ohne Widerspruch. So hätte sich ein Rat von Gelehrten deutlich gegen den Islamischen Staat (IS) positioniert. Doch diese Position finde wenig Gehör in den Medien, wie Wolfgang Reinbold erklärte.

Im ersten Teil der Konferenz tauschten sich die Teilnehmenden über Aktuelles im Kirchenkreis aus. Pastor Andreas Pöhlmann übernimmt im April neue Aufgaben in einer Kirchengemeinde und in der Krankenhausseelsorge. Seine Verabschiedung aus Gehrden und Leveste findet am Sonntag, 26. März, um 15 Uhr in der Margarethenkirche statt. Als Nachfolgerin für Katharina Friebe in Wennigsen wird Mandy Stark am Samstag, 18. Februar, um 15 Uhr in der Klosterkirche ordiniert.

Text und Foto: Freitag